Dienstag, 31. Oktober 2023

Halloween

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November wird Halloween "gefeiert" – jedenfalls von entsprechend einfältigen Menschen.

In einem Artikel auf orf.at*, der den bezeichnenden Titel "Halloween wird immer beliebter" trägt, lese ich dazu unter anderem:

*) siehe https://wien.orf.at/stories/3230319/

"Laut der Wiener Wirtschaftskammer planen acht von zehn Wienerinnen und Wienern bis 29 Jahre am 31. Oktober eine Aktivität. Das sind noch einmal deutlich mehr als im Vorjahr: Damals waren es sechs von zehn, heißt es in einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer."

Wenn es Personen bis zum Alter von (sagen wir mal) zwölf Jahren wären, könnte man dieses Verhalten durchaus nachvollziehen. Aber offenbar ist ein Groß­teil der Menschen sogar mit 29 noch nicht dem vorpubertären Entwick­lungsstadium ent­wachsen.

Dass von der Einfalt jemand glänzend profitiert – nämlich die Wirtschaft und dabei insbesondere der Handel –, versteht sich fast schon von selbst:

"In Summe werden die Österreicherinnen und Österreicher laut Wirtschafts­kammer heuer rund 55 Millionen Euro für Halloween ausgeben."

Konkret sieht das Ausgabenverhalten so aus:

"Durchschnittlich dreißig Euro geben die Wienerinnen und Wiener für Hallo­ween aus. Süßigkeiten stehen hoch im Kurs (44 Prozent), aber auch Kür­bisse zum Basteln (21 Prozent). Daneben werden gerne gruselige Deko-Artikel (16 Prozent), Schminke, Make-up und Schmuck sowie Accessoires (14 Prozent) gekauft. Sich Verkleiden und Schmin­ken ist vor allem bei der jüngeren Generation beliebt."

Der zuständige Kammerfunktionär bringt seine Freude darüber auch ganz freimütig zum Ausdruck:

" 'Für einige Handelsbranchen bringt dies durchaus einen Schub, den sie im Moment auch dringend nötig haben', sagte Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), mit Verweis auf die schwierige Konjunktur­situation im Handel. 'Die Stimmung in den heimischen Handelsbetrieben ist leider der Jahreszeit entsprechend trist. Kaufanlässe wie Halloween sind daher höchst willkom­men', sagt Tre­fe­lik."

Klar: Dass die Leute konsumieren bzw. kaufen – sei es auch noch so sinn- und gedankenlos –, das ist der Wirtschaft immer recht.

Heuer wirkt das – naturgemäß aus den USA importierte – Kokettieren mit dem Gruse­ligen und dem Grauen ganz besonders deplatziert, weil es viele andere Menschen gerade hautnah in der Realität erleben bzw. kürzlich erlebt haben, nämlich im Nahen Osten (aber natürlich nicht nur dort und nicht nur derzeit).

Statt dümmlicher Halloween-Aktivitäten wären also Proteste und Demons­tra­tionen wünschenswert. Je nach Präferenz:

- gegen den Terror der Hamas gegenüber Israel, insbesondere das Massa­ker vom  7. Oktober (mit ca. 1500 Toten) und die Verschleppung von über 200 Geiseln

und/oder

- gegen den daraufhin einsetzenden Terror Israels gegenüber der palästi­nen­sischen Bevölkerung im Gaza-Streifen (mit nach derzeitigem Stand rund 8000 Toten)

und/oder

- gegen die schändliche Haltung eines Großteils der westlichen Welt, die zwar den Hamas-Terror (zu Recht) verurteilt, aber den israelischen Terror entweder stillschwei­gend gutheißt oder ihn sogar mit Worten und auch Taten (siehe die militärische Hilfe der USA) unterstützt sowie Kritik an Israel bzw. Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung reflexartig als angeb­lichen Antisemitismus diffamiert.